• 22 JUL 13
    Wie können Sie Nierensteinen vorbeugen?

    Wie können Sie Nierensteinen vorbeugen?

    Die wichtigste Maßnahme besteht in Trinken, Trinken und nochmals Trinken. Das bedeutet:
    Viel Trinken, das Richtige Trinken und zu den richtigen Zeiten trinken.

    Ein dünner, fast wasserklarer Urin, wie Sie ihn nach reichlich Flüssigkeitszufuhr beobachten können, kann praktisch keine Steine bilden. Entscheidend ist dabei nicht die Flüssigkeitsmenge, die Sie trinken, sondern jene, die Sie ausscheiden. Im Sommer ist die Harnmenge wegen der Flüssigkeitsverluste über den Schweiß möglicherweise viel geringer als im Winter, obwohl Sie mehr getrunken haben. Sammeln Sie doch einmal an mehreren Tagen hintereinander Ihren Harn und messen Sie das Volumen. Ist es weniger als ein Liter, so sollten Sie unbedingt mehr trinken. Liegen Sie zwischen ein und zwei Liter, dann können Sie schon zufrieden sein. Hatten Sie schon einmal Nierenstein, so sollten mehr als zwei Liter die Regel und weniger die Ausnahme sein.

    Was ist das richtige Getränk?

    Viele Menschen decken einen Großteil ihrer Flüssigkeitszufuhr über Alkoholika (z.B. Bier) und koffeinhaltige Getränke (z.B. Kaffee, aber auch Schwarz- und Grüntee). Sowohl von Bier als auch von Kaffee verzehrt jeder Bundesbürger durchschnittlich weit mehr als 100 Liter jährlich. Leider schützt dieses Trinken nicht vor Nierensteinen, sondern fördert indirekt deren Bildung. Das ist erstaunlich, wo doch nicht wenige Nierenstein-Patienten von ihren Ärzten den Rat gehört haben: „Trinken Sie Bier, dann bekommen Sie keinen Nierenstein!“ Der Alkohol im Bier und das Koffein im Kaffee (oder Tee, Cola etc.) wirkt pharmakologisch wie ein Diuretikum, ein Entwässerungsmittel. Hierdurch sowie durch das in diesen Getränken enthaltene Wasser kommt es zwar zu einer Harnflut, der Organismus trocknet hierdurch aber etwas aus. In der Folge kommt es zu einer Konzentration des Harnes in den der Harnflut folgenden Stunden. In dieser Phase werden dann nicht selten Konzentrationen erreicht, die lithogen, also steinbildend sind. Sie kennen diesen Effekt vom berühmten „Nachdurst“, der in der Nacht oder am Morgen nach einem durchzechten Abend eintritt. Er ist die Folge der Entwässerung des Körpers durch den Alkohol.

    Das richtige Timing ist entscheidend.

    Nicht wenige Menschen trinken tagsüber sehr viel und produzieren dadurch auch einen sehr dünnen Harn. Abends wird die Zufuhr dann aber häufig stark eingeschränkt, weil man ja nachts nicht zu oft zum Wasserlassen aufstehen möchte. Dann konzentriert sich der Urin aber wieder mitunter sehr stark und wird lithogen. Wenn sich Steine bilden, dann meist in der Nacht, still, heimlich und unbemerkt.

    Sie können aber ganz leicht feststellen, ob Ihr Urin in der Nacht zu stark konzentriert. Mit einfachen Geräten, die das spezifische Gewicht einer Flüssigkeit messen, können Sie Ihr Risiko bereits abschätzen (es gibt mittlerweile auch Urinteststreifen, die das spezifische Gewicht ebenfalls grob angeben). Das spezifische Gewicht reinen Wassers liegt bei 1,000, die Niere erzeugt einen Harn, der selten unter 1,004 (sehr dünn) und kaum über 1,028 (sehr konzentriert) liegt. Wenn Sie schon einmal einen Nierenstein hatten oder gefährdet sind, so sollten Sie das spezifische Gewicht des Morgenurins unter 1,015, besser noch unter 1,010 halten. Werte über 1,015 oder gar 1,020 zeigen an, dass Sie abends bzw. in der Nacht zu wenig trinken. Sie sollten sich dann noch einmal vor dem Schlafengehen ein Gläschen (natürlich keinen Alkohol) gönnen. Wenn Sie in der Nacht wach werden, so trinken Sie am besten auch noch einmal einen Schluck – am besten stellen Sie ein Glas Wasser oder Kräutertee neben das Bett. Dann haben Nierensteine kaum eine Chance!

    Wie Sie Nierensteine vermeiden können

    • Trinken Sie soviel, dass Sie täglich 2 Liter Harn oder mehr produzieren
    • Trinken Sie soviel, dass das spezifische Gewicht des Urins unter 1,015, besser noch unter 1,010 liegt
    • Trinken Sie nicht nur tagsüber, sondern auch abends (und nachts)
    • Decken Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr bevorzugt über Wasser und Kräuter/Früchtetees
    • Meiden Sie eher alkoholische und koffeinhaltige Getränke, betrachten Sie diese als Genussmittel, nicht als Getränk
    • Meiden Sie tierische Eiweiße
    • Meiden Sie oxalsäurereiche Kost
    • Ernähren Sie sich kalziumarm (bei Kalziumsteinen)
    • Meiden Sie purinreiche Kost (bei erhöhter Harnsäure im Blut bzw. Purinsteinen) Bevorzugen Sie basenreiche Kost (Gemüse, Obst, Salat) und natriumbikarbonatreiche Wässer (bei Purinsteinen)
    • ernähren Sie sich phosphatarm (bei Phosphatsteinen)